Ausgangsverbindungen der nur in pflanzlichen Organismen ablaufenden Biogenese sind D-Erythrose-4-phosphat
und Phosphoenolpyruvat.
Der erste Schritt der Biogenese besteht in der Reaktion der Aldehydgruppe von D-Erythrose-4-Phosphat
mit der Methylengruppe des Phosphoenolpyruvats
zum 3-Desoxy-D-arabinoheptulonsäure-7-phosphat.
Dieses zyklisiert zur 5-Dehydrochinasäure,
aus der durch Wasserabspaltung 5-Dehydroshikimisäure
gebildet wird. Reduktion der Carbonylgruppe
ergibt Shikimisäure,
zentrales Zwischenprodukt der Biogenese (nach dieser Verbindung bezeichnet man den
Biogeneseweg auch als Shikimisäureweg). Nach Phosphorylierung in Position 5 wird in an
die Hydroxylgruppe in Position 3 Phosphoenolpyruvat gebunden, woraus das
3-Enolpyruvylshikimisäure-5-phosphat hervorgeht. Nach Abspaltung von Phosphorsäure und
Wasser sowie Verschiebung der Doppelbindung(en) entsteht Chorisminsäure, aus welcher
durch Wanderung des Propen-2-ol-säurerestes die Prephensäure gebildet wird.
An dieser Stelle teilt sich der Biogeneseweg in zwei Richtungen: Zum einen decarboxyliert
die Prephensäure unter gleichzeitiger Dehydrierung des Ringes in
p-Hydroxyphenylbrenztraubensäure. Wird zuvor die Hydroxylgruppe abgespalten, entsteht
Phenylbrenztraubensäure,
die durch reduktive Aminierung die Aminosäure L-Phenylalanin
liefert. Aus
p-Hydroxyphenylbrenztraubensäure
kann durch reduktive Aminierung L-Tyrosin
gebildet werden. In höheren Pflanzen erfolgt die Biogenese dieser Aminosäure jedoch auf
dem zweiten Weg, für den Prephensäure die Ausgangsverbindung darstellt. In diesem Fall
erfolgt die reduktive Aminierung als erster Schritt. Dabei bildet sich Arogensäure, die
auch als L-Praetyrosin bezeichnet wird. Abspaltung der Carboxylgruppe und
Dehydrierung (und Abspaltung der Hydroxylgruppe) liefern L-Tyrosin
(bzw. L-Phenylalanin). |